Im Alter von 92 Jahren verstarb die Malerin, Graphikerin und Bildhauerin Ruth Schmidt Stockhausen. Die nachfolgenden Zeilen – geschrieben noch im Dezember 2014 – sind der erste Versuch eines Nachrufs auf diese äußerst vielseitige, hochbegabte und geradezu 'weise' Persönlichkeit.
Nachruf
Familienhintergrund und frühe Jahre (Norderney, Wilhelmshaven, Stockhausen)
Der Vater von Ruth Schmidt Stockhausen (nachfolgend abgekürzt RSS) war Festungsbauoffizier. Zum Zeitpunkt der Geburt seiner Tochter war Albert Schmidt (1877–1940), der 1918 als Hauptmann verabschiedet worden war, als Regierungsbeamter (später Regierungsinspektor) auf der Insel Norderney tätig. Er stammte aus dem Lahngebiet zwischen Wetzlar und Weilburg. Die Familie hatte ihren – seit Generationen – nachgewiesenen Sitz in Stockhausen a.d. Lahn, welches zu dem Herrschaftsgebiet der Fürsten Solms Braunfels gehörte. Schon seine Vorfahren Johann Heinrich Schmidt und dessen Urväter waren Bauern gewesen. Auf diesen Hof zog sich die Rest-Familie Schmidt nach dem Tod des Familienhaupts unter mysteriösen Umständen in einem möglicherweise inszenierten Verkehrsunfall während einer Dienstreise im Dez. 1940 zurück. Neben Ruth gab es noch einen älteren Bruder Albert (*1919–96) und zwei um 8 bzw. 18 Jahre jüngere Brüder Horst (*1930) und Dieter (*1938), für die RSS aufgrund der Asthmaerkrankung ihrer Mutter fast so etwas wie eine Ersatzmutter wurde; ein weiterer Bruder, das Helmutchen, starb mit sieben Jahren – überrollt vom Anhänger eines pferdegezogenen Bierwagens.
Ihre früheste Jugend verbrachte Ruth auf der Insel Norderney, wo sie u.a. den Maler Hans Trimborn (1891–1979) kennenlernte, der ein Verehrer ihrer Mutter Annemarie, geb. Vollenbruch (1896–1968) aus Wuppertal, war, die u.a. auch laienhaft malte und sich immer zur Kunstszene hingezogen fühlte. "Onkel Trimborn" wie sie den Maler nannte, machte mit der kleinen Ruth seine Scherze und hinterließ bleibende Erinnerungen bei ihr. Die Schulzeit über verbrachte sie in Wilhelmshaven, wohin ihr Vater für die Überwachung des Befestigungsbaus entlang der gesamten ostfriesischen Küste in den späten 1930er Jahren versetzt worden war. Im Alter von sieben Jahren entwickelte RSS eine durch Knochentuberkulose ausgelöste Versteifung der linken Hüfte, die ihren frühkindlichen Plan, später einmal Kunstreiterin werden zu wollen, zunichtemachte, zugleich aber ihre künstlerischen Interessen verstärkte, denn auch im sitzenden oder halb-liegenden Zustand konnte sie Malen und Zeichnen, und in beidem entwickelte sie sehr rasch großes Talent. Auch ihr älterer Bruder Albert, der zunächst die Medizinerin Dr. Edith Simon heiratete und mit ihr ein Kind (Sibylle) zeugte, sich später aber scheiden ließ und nach Kanada migrierte, wo er eine weitere Familie gründete, war künstlerisch hochbegabt und bezeichnete sich auf Visitenkarten als "artist", war aber inkonsequent in der weiteren Entwicklung dieses Talents.
Ausbildung
Da eine Berufswahl wie die, freie Malerin und Bildhauerin zu werden, in der damaligen Zeit und im damaligen Familienkontext völlig undenkbar gewesen wäre, entschied sich RSS zu einer Ausbildung als Werklehrerin, die sie 1941 in Hildesheim abschloß. Dadurch erlernte sie den Umgang mit Materialien wie Holz, Wolle und Techniken wie drechseln, schnitzen, weben, bemalen und kleben sozusagen von der Pieke auf – erhalten sind einige ihrer Marionettenfiguren, Webteppiche und Schnitzwerk aus dieser Zeit. In einem "Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen", den die damalige Reichsjugendführung ausgerufen hatte, setzte sich die "Mädelgruppenführerin Ruth Schmidt" als "ausgesprochen künstlerisch begabt" gegen große und starke Konkurrenz durch und wurde in einem Reichsausleselager am Bodensee unter 25 Kandidatinnen und Kandidaten für ein Stipendium des deutschen Begabtenförderungswerkes (heute Studienstiftung) ausgewählt, das sie von April bis Sept. 1944 in einem Sommerakademie-ähnlichen Intensivkurs in Heudorf bei Riedlingen in Süddeutschland bei Prof. Berger wahrnahm, der seine Studenten in klassischem Zeichnen, im Portraitieren und Modellieren mit Tonerden ausbildete. Damit war der zeichen- und maltechnische sowie plastische Grundstock für die spätere künstlerische Arbeit gelegt.
Themen I – Naturstudien und Portraits
Prof. Berger und Prof. Krantz führten ihre Studierenden durch alle Gebiete der bildenden Kunst und schulte sie besonders intensiv an der Wiedergabe komplexer Naturgegenstände. Dementsprechend finden sich unter den frühesten erhaltenen Studien von RSS zahlreiche Zeichnungen von Kühen u.a. Tieren in charakteristischen Posen und z.T. auch in ungewöhnlichen Blickwinkeln, ferner äußerst perfekt naturalistisch wiedergegebene Blumendarstellungen, ganz in der Manier eines Dürer erstellt, mit äußerster Akkuratesse und feinen Farbabstufungen der Aquarell-Handkolorierung. Kunst kommt bekanntlich von Können, und in diesen frühen Arbeiten sieht man, daß RSS dieses Können von altmeisterlichen Zeichnungen bis hin zur perfekten Materialbeherrschung noch in vielen Gebieten der bildenden Kunst besaß – heutigen Kunst-Studierenden wird es kaum mehr vermittelt. Auch die Technik des Aquarells wurde ausgiebig trainiert, bei RSS besonders ausgeprägt in sehr vielen Landschaftsaquarels aus dieser Zeit, die sich heute insb. in den Sammlungen der beiden jüngeren Brüder von RSS, Horst und Dieter, sowie in der Sammlung Keutz in Bonn befinden. Auch in späteren Jahren kam sie auf das Thema naturalistisches Zeichnen gelegentlich zurück, so etwa, wenn sie in den 1970er Jahren ein halbverbrannten Baumstamm, der sich auch als Vorlage heute noch im Atelier befindet, abzeichnete, oder wenn sie die Maserungen von ausgemergelten, Wind und Wetter ausgesetzter Bretter in Frottage-Technik auf Papier übertrug. In Ihren späteren Schülerkreisen war eine beliebte Aufgabe, die sie ihren Eleven gab, das Abzeichnen eines zerknüllten Blatts Papier samt seiner intrikaten Schatteneffekte im Inneren – Zeichnen auch hier eine Schulung des Sehens von Strukturen, von Licht- und-Schatten-Übergängen, und auch eine Übung in der Bildkomposition.
Nachkriegszeit
Nach dem Tod des Vaters unter bis heute ungeklärten Umständen hatte die Familie, die aus der Mutter Annemarie und den damals noch lebenden vier Kindern des Marine-Hauptmanns bestand, eine harte Zeit, denn Ressourcen waren knapp und neue Stellen gab es in der ländlichen Region um Stockhausen nahe der Lahn praktisch nicht. Daher verkaufte die Familie ein Stück Land nach dem anderen und hielt sich damit mehr schlecht als recht über Wasser. RSS portraitierte amerikanische Armeesoldaten sowie z.T. deren Familien und erhielt dafür einige Stangen Zigaretten, die die jüngeren Brüder dann gegen andere Waren austauschten (für RSS selbst blieb dabei allzu oft kaum etwas übrig). Auch Spielzeug, Marionettenpuppen und andere Gegenstände wurden von ihr mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Seit 1946 war sie Mitglied im Oberhessischen Künstlerbund (OKB) und knüpfte erste Kontakte in die nordhessische Kunstszene der Nachkriegszeit, die von den Alliierten kontrolliert, zugleich aber auch durch Ausstellungen, Funds u.a. Fördermaßnahmen tatkräftig unterstützt wurde. Zusammen mit ihrem Verwandten Giselher Neuhaus (1916–94), der Skulpturen machte, beschickte RSS erste Gruppenausstellungen in Dillenburg, Gießen, Marburg und Wetzlar. Über ausgestellte Zeichnungen von ihr kam sie in Kontakt mit einem Bau- und Stahlindustriellen aus dem Ruhrgebiet, Hermann Lindemann (+1954), der ihr erste Illustrationsaufträge in dem von ihm kontrollierten Dikreiter-Verlag verschaffte, so z.B. Kurt Ziesel: Die goldenen Tage. Roman der Insel Rhodos (1954).
Bonn-Bad Godesberg
Diesem ersten Mäzen hatte RSS es auch zu verdanken, dass sie schließlich aus dem Dorf Stockhausen wieder wegkam und eine kleine Souterain-Wohnung in Bonn-Bad Godesberg im Meisengarten 23 erhielt. Dort war sie im Umfeld vieler Diplomatenfamilien aus aller Herren Länder, darunter auch die Familie des späteren Bundespräsidenten Karl Carstens (1914–92). 1954 trat sie in die GEDOK Bonn und in die Künstlergruppe Bonn ein, ein Jahr später auch in den Soroptimist-Club, eine internationale Vereinigung beruflich aktiver Frauen analog den Rotariern mit lokalen Clubs in allen Regionen. Auch dieser Vereinigung blieb sie bis zuletzt treu und übernahm an verschiedenen Standorten (zuerst in Bonn, später auch in Frankfurt und dann in Norden) wichtige Funktionen, denn in Frankfurt wurde sie einmal Clubpräsidentin gewählt, und nach ihrer Rücksiedlung nach Ostfriesland (s.u.) wurde sie Patin des ursprünglich weitgehend von ihr persönlich mitgestalteten Soroptimist-Club Ostfriesland Norden (vgl. dessen Clubchronik 1994–2014, publiziert 2014).
Kontakte zu anderen Vertretern des Informel
In der Bonner Zeit begann für RSS eine wichtige Phase künstlerischer Entwicklung. Prägende Eindrücke empfing sie von Bonner Kollegen wie Willy Stucke, aber vor allem überregional von Antonio Tapiès, Pierre Soulages, Emil Schumacher, Fritz Winter, sowie von Max Ernst und Santomaso, denen sie je einmal auch persönlich begegnete. Seit 1956 gab sie als Dozentin für Werken und Malerei Kurse an der Volkshochschule Bonn. Reisen nach Italien, Frankreich (insb. Paris) und später auch nach Athen und Rom erweiterten ihren Horizont zusätzlich. 1955/57 gingen erste Exponate auf Ausstellungen der GEDOK bis nach Bombay, Neu Delhi und Kalkutta. Ende der 1950er Jahre wuchs ihre Anerkennung: sie wurde vom Deutschen Künstlerbund zur Ausstellungsteilnahme in Essen 1958 sowie in Wiesbaden 1959 aufgefordert – bei einer dritten Aufforderung hätte die Mitgliedschaft in diesem wichtigsten Künstlerbund Deutschlands angestanden, doch dazu sollte es aus anderen Gründen nicht mehr kommen (s.u.).
Themen II – Abstraktion
Die sich bisher in der Werkentwicklung nur ganz behutsam andeutende Tendenz weg vom Naturalismus hin zur zunehmenden Abstraktion bahnte sich in der Bonner Zeit vollends ihren Weg. Um 1960 entstanden erste Arbeiten, die gemeinhin als 'abstrakt' eingeordnet würden, auch wenn dieses label auf die Arbeiten von RSS nicht wirklich passt (s.u.). Aus Bäumen wurden gut komponierte Strichgruppen und aus Gesichtern nur-mehr graphisch wirkende Anordnungen schwarzer Balken – Malen wurde zu einem Planen und Verteilen von Flächen, Farbgewichten und Akzenten, bei RSS allerdings immer durchsetzt mit Gespür für peinture, z.B. feine Farbnuancen und Effekte von vielfachen Farbüberlagerungen, Überschichtungen bzw. auch wieder abbröselnder, partiell weggekratzter oder abgemilderter Farbübergänge. In dieser Bonner Zeit hat RSS ihren eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden und seither zwar immer noch mit weiteren und neuen Materialien, Farbtypen und Techniken experimentiert, aber dennoch immer ihrem Stil treu bleibend, der irgendwo zwischen Wols (Wolfgang Schulze 1913–51), Emil Schumacher (1912–99), Anselm Kiefer (*1945) und Pierre Soulages (*1919) einzuordnen ist und wie diese vier berühmten Kollegen ebensolche Berühmheit verdient hätte, die ihr allerdings wegen des jetzt zu schildernden Karrierebruchs verwehrt geblieben ist.
Heirat und Umzug nach Bad Nauheim
1959 ereilte RSS aufgrund einer Beziehungskrise und allgemeiner körperlicher Schwäche ein vegetativer Nervenzusammenbruch, dem sie mit einer Kur in Bad Wörishofen begegnet. Auf der Rückreise von dort nach Bonn lernte sie den Mediziner Dr. Hans-Dieter Hentschel kennen. Im Mai 1960 fand die Heirat statt. RSS gab ihre durch den Mäzen Lindemann gesponsorte unbefristete Mietwohnung im Meisengarten in Bonn-Bad Godesberg auf und zog in das beschauliche Bad Nauheim zwischen Frankfurt und Gießen in der Wetterau in Nordhessen gelegen, wo ihr Ehemann als Kurarzt in den schönen Jugendstilanlagen um die Thermalquelle der Stadt tätig war. Sie bezogen Mietwohnungen erst am oberen Rand des großen Kurparks in der Parkstrasse, später dann in deren unterem Teil, noch näher an den Diensträumen des Mediziners; beide Wohnungen waren allerdings im vierten Stockwerken gelegen, was für die junge Mutter bereits höchst beschwerlich war. Zudem stellte sich der junge Vater bald als wenig vertrauenserweckender Partner heraus – erst unmittelbar vor ihrer Heirat erfuhr sie beispielsweise vom Traubeamten, daß ihr Zukünftiger bereits einige Male vorher verheiratet und geschieden war – es sollte auch nicht seine letzte Ehe sein – wohl aber die erste und letzte von RSS, die danach nie wieder tiefes Vertrauen in einen Mann entwickeln konnte, sondern ein für alle Mal ein gebranntes Kind war.
Der Sohn Klaus und der Karrierebruch
Mit der Geburt des Sohnes Klaus am 4. April 1961 in Bad Nauheim und der durch Unachtsamkeit des Vaters sowie des Klinikpersonals in den Stunden unmittelbar danach ausgelösten schweren Thrombose war an künstlerisches Arbeit für einige Jahre zunächst nicht zu denken. Längeres Stehen oder Gehen machte ihr danach stets Mühe und war überhaupt nur möglich, wenn die Beine vorher gewickelt wurden, was nun für den Rest ihres Lebens notwendig wurde. Mit jedem durch ihre steife Hüfte und ungleiche Beinlänge ausgelösten Fall auf Treppenstufen oder an Bordsteinkanten zog sie sich weitere Wunden zu, die nicht wie bei anderen nach wenigen Tagen wieder abklangen, sondern z.T. über viele Jahre weiter schmerzten und sich z.T. zu 'offenen Beinen' auszuweiten drohten.
Auch wenn die Ehe mit Dr. Hans-Dieter Hentschel sich schon sehr bald als der größte Fehler ihres Lebens herausstellte und sie auch nach der 1970 endgültig vollzogenen Scheidung in Form mehrerer Unterhaltsprozesse noch jahrelang weiter belastete, schöpfte sie doch auch Kraft aus der Erziehung ihres heranwachsenden Kindes, dem sie sehr erfolgreich liebevolle Mutter und gestrenger Vater zugleich war und das sie aufopfernd intensiv alleinerzog. Was dieser Sohn von seiner Mutter alles mitbekam, nicht nur an bildnerischer, sondern auch an musischer, sprachlicher und allgemein-menschlich-moralischer Erziehung, wird ihm erst jetzt in vollem Umfang klar. Daß sich dieses Kind in der Schule und auch später an der Universität und im akademischen Berufsleben zu einem sehr erfolgreichen Menschen entwickelte, ist alleine ihr zu verdanken. Der Sohn machte vorgezogenes Abitur mit 1,0, studierte Physik und Philosophie mit Auszeichnung, schrieb eine Doktorarbeit in der Wissenschaftsgeschichte (1989) und ist nach längerer akade-mischer Peregrinatio in Hamburg, Berlin, Göttingen, Cambridge, Massachusetts, und Bern, heute Ordinarius für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik an der Univ. Stuttgart sowie Mitglied der Leopoldina-Nationale Akademie der Wissenschaften usw.
(siehe www.uni-stuttgart.de/hi/gnt/hentschel )
Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit – OKB und Gruppe 9 – eigener Schülerkreis – Dozentin
Während der Noch-Ehemann, der anfangs auf die künstlerische Tätigkeit von RSS geradezu stolz gewesen war, ihr unter Hinweis auf das Neugeborene weitere Ausstellungstätigkeit untersagte, wodurch sie kein drittes Mal an Ausstellungen des Deutschen Künstlerbundes mitwirkte und damit das formale Kritierium für die Aufnahme dort nicht erfüllte, begann RSS nach der Scheidung und nachdem der Sohn aus dem gröbsten heraus war und den Schulbesuch in Bad Nauheim aufgenommen hatte, wieder mit intensiver eigener künstlerischer Tätigkeit. Große Einzel-Ausstellungen in Bad Nauheim Friedberg, Gießen (die gesamte Kongreßhalle) und Frankfurt sowie zahlreichen Gruppenausstellungen des OKB und der aus ihm hervorgegangenen Sesession, der sog. Gruppe 9, machten ihren Namen nun auch in Hessen und darüber hinaus im gesamten Bundesgebiet bekannt. Sie gründete einen eigenen Schülerkreis in Bad Nauheim, die sich alle paar Wochen einmal zum gemeinsamen Arbeiten trafen, entweder bei ihr zuhause oder in der freien Natur. Darüber hinaus war RSS von 1975 bis 1979 Dozentin für freie Malerei an der damaligen Kunstschule Westend in Frankfurt (heute eine staatlich anerkannte Academy of Visual Arts).
Themen III – Haut der Erde – Strukturen in der Natur
Das zentrale Thema der Arbeiten von RSS sind nicht Naturstudien im klassischen Sinne eines ikonisch-getreuen Abmalens oder Abzeichnens des Vorgefundenen, obgleich sie auch das nahezu perfekt beherrschte (s.o. unter Themen I). Vielmehr ging es ihr um das Strukturelle, das Hinter-den- Phänomenen liegende, um das Erfassen des Wesentlichen. Darum gehen auch Dichotomien wie "Naturstudie vs. Abstraktion" am Kern ihres Werks vorbei, das gerade auf das Strukturelle, auf das in diesem Sinne abstrakte im konkreten, insb. in der Natur, abzielt. Ein Werk wie "Nachtgesang" beabsichtigt nicht die 1:1 Wiedergabe einer konkreten Lichtverteilung mit spärlichem Licht umrahmt von Dunkelheit, sondern die Wiedergabe einer Stimmung, die sie aus der Beobachtung und dem Erleben vieler solcher Momente herausdestillierte. Ihre Landschaften sind keine wiedererkennbaren Topographien eines konkreten Ortes, sondern ebenso Destillationen der Wesenszüge eines Priels, eines Polders oder einer dunklen Wolke über dem Watt. Auf ihren Spaziergängen durch das Watt, aber auch während ihrer Reisen z.B. nach Rom in die Katakomben, in eine Felsschlucht in Luxemburg oder zu Tempelanlagen in Griechenland beobachtete sie die Strukturen abblätternder Farbe an den Wänden, die Formationen von Höhlungen, Steinformationen und Lichteinfälle sowie Schattenbildungen in diesen Räumen, und daraus entstanden dann Werke mit ebendiesen Titeln. Es geht ihr nicht um Abbilden, sondern um Verarbeiten und um ein Heraus-Kristallisieren des Wesentlichen. Maltechnisch geschah dies bei ihr zum einen durch eine Überlagerung vieler verschiedener Schichten, wodurch erst die raffinierten Farb-Effekte des Abblätterns und der Erosion, die sie so faszinierten, zustande kommen, zum anderen durch die Einarbeitung anderer Materialien wie grober Sand, Abrieb von Isolationsmaterial oder auch gefundene Hölzer, Seile, Tang oder andere Fundstücke vom Strand oder Garten, in die flache Leinwand, so daß ihre Bilder vielfach starke 3D-Effekte aufweisen, die erst bei seitlicher Beleuchtung voll zum Tragen kommen. Die durch Austrocknen, Altwerden, Vergehen und Absterben erzeugten Änderungen der Flächenwirkung, Textur und Farbe faszinierten sie und wenn diese in ihren eigenen Bildern (z.B. in Form von sich verstärkendem Krakelé) auftraten, freute sie dies mehr als es sie beunruhigte. Andy Goldsworthy mit seinen schnell vergehenden Arbeiten in der freien Natur hat sie sehr beeindruckt, aber auch Max Ernst mit seiner Nutzung der Technik der Monotypie, die partiell auf Zufallsprozessen beruht, diese dann aber nachträglich künstlerisch verstärkt und überhöht. Insgesamt ist es auch hier die peinture des Informel, die der Maltechnik, Arbeitsweise und den Intentionen von RSS am nächsten steht.
Rückkehr nach Ostfriesland 1984 – Haus und Atelier in der Cankebeerstr. 97
Der beschaulich, aber auch ein wenig spiessige Kurort Bad Nauheim war für RSS nie eine Heimat, so wie es Ostfriesland oder auch das Rheinland gewesen war – zu unerträglich war die Enge der überdies immer teurer werdenden Mietwohnung im Haagweg 3, die aus allen Nähten zu platzen drohte, zu unerträglich auch die Eingebildetheit der Arzt-Gattinnen und des sonstigen sozialen Umfeldes dort. Sobald Sohn Klaus 1979 sein Abitur gemacht und 1980 ein Studium von Physik (mit späterem Diplom in Hochenergiephysik) und Philosophie (Magister in Wissenschaftstheorie) an der Universität Hamburg aufgenommen hatte, streckte RSS wieder ihre Fühler in die Geburtsregion Ostfriesland aus und suchte in Zeitungsanzeigen sowie über ihre Kontakte dorthin nach einem passenden Anwesen. Diesmal sollte es erstmals in ihrem Leben etwas zum Kauf und nicht zur Miete sein, weshalb sie auch ein großzügiges Angebot des Bürgermeisters von Norderney ausschlug, der ihr ein Haus direkt am Nordstrand von Norderney zur ermäßigten Miete angeboten hatte – denn: wie lange war das garantiert? Was sollte passieren, wenn sie mal starb? Nach einiger Suche und mehrmaliger Anfahrt aus Bad Nauheim bzw. Hamburg fanden meine Mutter ich dann ein von der Ostfriesischen Landesbank angebotenes Anwesen in der Cankebeerstr. 97, direkt an der Verbindungsstrasse von Hage und Dornum gelegen, also verkehrsgünstig, aber mit weitem Blick bis hin zum Leuchtturm von Norderney und insofern einen großen Lebensbogen vom Geburtsinsel bis zurück zum Festland unmittelbar davor vollziehend. Der Preis des Hauses war damals erstaunlich günstig, was aber auch an seinem insg. eher schlechten Erhaltungszustand lag, an dem wir über die nächsten Jahre hinweg sehr vieles tun mußten: Neuaufbau des Daches, Ersatz aller Fenster, aller Außentüren, und unzählige kleinere Reparaturen, die letztlich bis heute andauern. Der günstige Kaufpreis erlaubte eine Finanzierung auch mit den eher bescheidenen Mitteln, die uns damals zur Verfügung standen, zu denen noch der Erlös aus dem Gartengrundstück in Bad Nauheim kam, so daß der Restkredit relativ bald abbezahlt war und hinfort ein kostengünstiges Wohnen in dem großzügig geschnittenen Wohnhaus von etwa 200 qm und Arbeiten in der damit verbundenen Scheune (nochmals etwa 250 qm, teilweise zweistöckig begehbar) möglich war. Auch Atelierausstellungen fanden in diesen Räumen einige Sommer über statt, zuletzt 2012 aus Anlaß des 90. Geburtstages von RSS, mit einem beeindruckenden Eröffnungskonzert von Prof. Tabel und seiner Musikgruppe der Ländlichen Akademie in Krummhörn. Diese Tradition wird auch nach dem Ableben von RSS von ihrem Sohn weitergeführt werden.
Themen IV – Watt
Die Rückkehr nach Ostfriesland war begleitet von einer neuen Welle von Schaffenskraft, die sie aus ihrem neuen Umfeld zog. Sie genoß die Landschaft, die weiten Horizonte, die Wolken und das Licht, vor allem die immer wieder neuen Strukturen und Farben des Watt, die sie auf zahllosen Spaziergängen, aber auch von ihrem bequemen Sessel im Wohnzimmer mit Blick bis zum Deich in Richtung Norderney studierte und tief in sich aufnahm. "Strandwanderungen", der Titel eines Gedichtbandes der in dieser Zeit entstand, ist symptomatisch auch für die Thematik ihres Werkes aus dieser Zeit, das stark um die Themen Wolken, Wattlandschaft und Farben des Watt kreist. Das Thema ihrer letzten großen Einzelausstellung im Juli/August 2014 hieß "Haut der Erde" – im Kunsthaus in Norden waren von RSS in Verbindung mit Vertretern des Kunstkreises Norden knapp 100 Werke zusammengestellt und gehängt worden, die ein weites Panorama derWerke von RSS aus den letzten 30 Jahren ihres Schaffens in Ostfriesland aufmachten. Von dem großen, schon abblätternden Spiegel, der sich im Stroh des Bauernhauses in der Cankebeerstr. 97 gefunden hatte und in dessen silbern erodierte Krakelé sie nur wenige zusätzliche Kratzer einbrachte, die daraus eine altsilber-dominierte Watt-Studie machten bis hin zu großformatigen Ölbildern in den Farben stimmungsvoller Sonnenuntergänge im Watt, von Monotypie-Miniaturen bis hin zu einigen plastischen Arbeiten spann sich der Bogen der in dieser reichen Schaffensperiode entstandenen Arbeiten. Wegen dem sich in den letzten Lebensjahren verstärkenden krummen Gang fiel es ihr zuletzt immer schwerer, großformatige Arbeiten zu machen, so daß sie mehr und mehr auf das kleine Format überging, das am Schreibtisch und z.T. sogar am vergrößerungsfähigen Lesegerät entstand, mit dem ihre sich verstärkende Sehunschärfe ein Stück weit ausgeglichen werden konnte. So entstanden noch im letzten Lebensjahr mehrere sehr gelungene Selbstportraits als Zeichnungen, Pastels und sogar eine quasi-autobiographische Specksteinarbeit, die sie beziehungsreich "zeitlos" nannte.
Garten
Ein ganz wichtiges Beschäftigungsfeld neben der Kunst war in allen Phasen ihres langen Lebens der Garten. Schon ihr Vater nutzte die meisten Stunden seiner raren Freizeit für die Pflege von großen Gärten, die entweder – so in der Stockhäuser Zeit – unmittelbar hinter dem Solmser Hof große Areale der Hänge dahinter umspannten, oder – wie in der Wilhelmshavener Zeit - erst durch längere Fahrten mit dem Dienstwagen zu erreichen waren – meine Mutter wurde dazu dann oft mitgenommen und begann in dieser Zeit vermutlich bereits ihre eigene Leidenschaft für das Gärtnern, das für sie wegen ihrer steifen Hüfte auch der einzige Ausgleichssport war, den sie betreiben konnte. In Bad Nauheim erwarb sie in den frühen 1960er Jahren ein Gartengrundstück am Rande der Stadt, zu dem meine Mutter und ich dann im Sommer praktisch täglich einen ca. einstündigen Gang durch die ganze Stadt unternahmen, dort oft ganze Tage verbringend und dieses c. 25 x 100 m große Areal nach und nach von einem reinen Erdbeer-Beet-Areal, das sie gekauft hatte, zu einem sehr gekonnt im englischen Stil angelegten Landschaftsgarten mit großen immergrünen Pflanzen, Zedern und zahlreichen Stauden transformierend. Beim Rückzug nach Ostfriesland war die Verfügbarkeit eines in Größe, Zuschnitt und Bestückung passenden Gartens auch ein wichtiges Auswahlkriterium. Der im kleinen Gulfhof in der Cankebeerstr. 97 vorhandene Bauerngarten war mit wunderschönem alten Obstbaumbestand durchsetzt und hatte schon viele hübsche andere Pflanzen, die meine Mutter alle beibehielt und nur noch einige weitere Akzente bereicherte – der Zukauf eines angrenzenden dreieckigen Areals hinter dem Haus vergrößerte die Gestaltungsmöglichkeiten, allerdings bei gleichzeitig durch immer krummeres Laufen und zunehmende Beschwerden insg. abnehmenden Leistungsfähigkeit von ihr als Gärtnerin, so daß sie jetzt stärker auf Hilfskräfte zurückgreifen mußte, die nach ihren Anweisungen stundenweise aushalfen. Bei gutem Wetter war sie aber kaum zu halten, auch selbst im Garten Hand anzulegen, mit spez. Greifstöcken und kleinen Häckelchen selbst Unkraut zu zupfen bzw. trockene Zweige und abgeblühte Blüten zu entfernen oder sich einen Strauß für die Tische innen zu schneiden. Ich bin überzeugt, daß es diese Arbeit im Garten war, die sie über so viele Jahrzehnte so jung gehalten hat, auch wenn diese Arbeitszeiten von denen ihrer künstlerischen Tätigkeit natürlich abgingen. Aber der Garten war auch eine Quelle von Inspiration für sie: Farbspiele und -kombinationen, Licht und Schatten, 3D-Kompositionen der Gartenlandschaftsplanung und Grundthemen ihrer Arbeiten wie Entstehen und Vergehen finden sich schließlich auch hier. Auch Specksteinarbeiten und anderen mit Abrieb, Staub u.a. Nebeneffekten, die im Wohnungsinneren gestört hätten, wurden von ihr ihm Garten während der Sommermonate erledigt, so daß Kunst, Landschaft und Garten für sie eine große Einheit waren, verbunden durch das Oberthema Natur.
Letzte Monate, Krankheit und Tod
Im Herbst 2014 nutzte sie – wie sonst auch zu dieser Jahreszeit - die wenigen Tage mit passablem Wetter für die Vorbereitung des von ihr so heiß geliebten Gartens hinter dem Haus in der Cankebeerstr. Sie schnitt die Rosen zurück, entfernte trockene Zweige von Stauden und sammelte Fallobst von den Boskop-Äpfelbäumen im wunderschönen Landschaftsgarten, in dem im Winter auch eine ganze Fasanenfamilie und unzählige Vögel u.a. Getier überwintern. Bei diesen Arbeiten wurde sie von einem plötzlich einsetzenden Regen überrascht. Da sie sich mit ihrem Rollator nur sehr langsam wieder ins Haus begeben konnte, wurde sie stark durchnässt und unterkühlt. Aus diesem Vorfall entwickelte sich etwas, das sie wochenlang nur für eine hartnäckige Erkältung hielt und mit Bordmitteln wie Hustensäften und Anti-Grippe-Medikamenten vergeblich zu bekämpfen versuchte, dabei immer schwächer werdend und stark abnehmend. Als dann Ende November erkannt wurde, daß es sich um eine Lungen- und Rippenfellentzündung handelte, wurde sie ins Kreiskrankenhaus Norden verlegt und dort 11 Tage lang behandelt. Auf die ersten Antibiotika reagierte sie mit einer allergischen Reaktion, so daß diese abgesetzt und durch andere Antibiotika ersetzt werden mußte. Die durch die Medikamentenallergie ausgelösten Pusteln erzeugten einen sehr empfindlichen Mund-Innenraum und Ausschläge im Lippenbereich; die durch die wasserentziehenden Medikamente verursachte Trockenheit des Mundraums verstärkte ihre Schluckbeschwerden, die dazu führten, daß sie schon im Krankenhaus, und dann auch im Kurzzeitpflegeheim in Dornum-Schwittersum, in das sie im Dezember verlegt wurde, keinerlei feste Nahrung mehr zu sich nehmen konnte, sondern nur noch mit Flüssignahrung und Getränken ernährt werden konnte Auch Infusionen erbrachten keine grundlegende Besserung des Gesundheitsbildes mehr. Ihre Atemnot stieg, so daß sie ein Sauerstoff-Kompressionsgerät erhielt, das wenigstens dieses Problem erfolgreich kompensieren konnte.
Charakterbild und letzte Worte
Stark geschwächt durch diese Spätfolgen einer Lungenentzündung diktierte sie Annita, einer der eng mit ihr befreundeten Schwestern der Diakonie Norden, die ihr die letzten Jahre über ein bis zweimal pro Woche für 2 Stunden bei Haushalts- und Gartenarbeiten geholfen hatte, die folgenden Worte:
"Habt eine gute Zeit, Ihr Lieben
ich wink Euch zu, lebt wohl,
Denkt manchmal an mich mit Vergnügen,
ich bin bei Euch"
Ihr großes Netzwerk an Freunden, Bekannten und Nachbarn, das sie sich in den 30 Jahren seit ihrer Rückkehr nach Ostfriesland aufgebaut hatte, sorgte dafür, dass sie auch in diesen schwierigen Zeiten nicht allein gelassen wurde – besonders intensiv kümmerten sich ihre Club-Schwestern des Soroptimist-Clubs Ostfriesland (hier vor allem Marlies König und Shahla Stegmann) sowie Anja und Annita von der Diakonie in Norden. An all diese Helfer in der Not hier unser herzlicher Dank ! Seit dem 19. Dezember 2014 waren auch ihr einziger Sohn und dessen Frau wieder täglich bei ihr zu Besuch im Pflegeheim in Dornum-Schwittersum. Wenn sie nicht schlief, war ihr Kopf ganz klar, aber sie litt sehr unter den unangenehmen Folgen des langen Liegens und nicht-Schlucken-könnens, gegen das sie nach allen Kräften anzukämpfen versuchte, aber ohne Erfolg. Den Gemeindepfarrer Hurtig, der sie besuchte, begrüsste sie mit den bezeichnenden Worten: "Herr Hurtig – treten sie ruhig näher, aber ich kann sie heute gar nicht trösten", die noch einmal ihren Witz und ihre Geistesgegenwart zeigen, die es ihr möglich machten, in den verschiedensten Gesprächssituationen und mit Menschen des verschiedensten Schlages stets den richtigen, angemessenen Ton zu treffen. Wurde sie durch Bösartigkeit, Unsensibilität oder schlicht Dämlichkeit provoziert, konnte sie aber auch sehr hart und kämpferisch werden: so hat sie sich beispielsweise noch 2014 mit einer für eine 92jährige erstaunlichen Verve gegen das Abholzen eines bewußt naturbelassenen Teils ihres Gartens am Rand eines Togschlots eingesetzt, den der Entwässerungsverband Norden ohne Rücksicht auf Belange des Naturschutzes mit Großbaggern und schwerem Gerät plattmachen wollte – am Ende mit Erfolg ! Politische Debatten im Fernsehen verfolgte sie gern – dabei gelegentlich energisch mitdiskutierend.
Gegen 6 Uhr morgens am 22. Dez. 2014 verstarb Ruth Schmidt Stockhausen im Beisein ihres Sohnes und seiner Frau. Auch wenn Lebensatem und Wärme aus diesem an körperlichen Gebrechen so reich gesegneten Körper nun entwichen sind, so ist ein Leben doch erst vorbei, wenn niemand mehr an den Verstorbenen denkt. Daß es dazu nicht kommen wird, dafür werden die Verbliebenen sorgen – es ist geplant, aus ihrem Anwesen in der Cankebeerstr. 97, das mit Kunst bis zum Rande hin gefüllt ist, ein Museum zu machen, das in den Sommermonaten am Wochenende für interessierte Besucher seine Pforten öffnet und so anhand zahlreicher Originale, aber auch von Film- und Tondokumenten das konkrete Umfeld und die Lebensbedingungen zeigt, unter denen große Kunst entsteht. Auch ein Werkverzeichnis sowie die Herausgabe ihres unpublizierten Gedichtbandes "Strandwanderungen" zusammen mit ausgewählten graphischen Arbeiten und die Einrichtung einer Stiftung sind geplant.
Autor: Prof. Dr. Klaus Hentschel (Stuttgart), einziger Sohn von RSS
geb. am 4. April 1922 auf Norderney
Werklehrerinnen-Ausbildung
Stipendiatin des Deutschen Begabten-Förderwerkes; Studien bei Prof. Berger und Prof. Krantz
Seit 1946 zahllose Ausstellungen im In- und Ausland
1961 Geburt des Sohnes Klaus
1976-79: Lehrauftrag für freie Malerei an der Kunstschule Westend (Hochschule für Design, Frankfurt a.M.)
1988 Atelierbesuch eines Teams von 3sat, Ausstrahlung am 2. Juni 1988 in Aspekte extra (3sat)
2002 Umfangreiche Retrospektive zum 80. im Telematik-Zentrum Norden
2012 Jubiläumsausstellung zum 90. Geburtstag im Atelier in Westdorf
22. Dez. 2014: gestorben in Dornum
3. Jan. 2015: Seebestattung vor der ostfriesischen Insel Spiekeroog
Zu Bildern
muß man
den Weg
sich bahnen
Worte
treffen schneller
sie können
fliegen –
·
Der Wind riss
mir
die Worte
vom Mund
jagte mit ihnen
davon –
Wohin ?